Wertevermittlung auch bei unklarer Bleibeperspektive

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat ein neues Angebot entwickelt, das sich an Asylbewerber mit unklarer Bleibeperspektive richtet. Den Teilnehmern soll in speziellen Kursen ein Überblick über das Leben in Deutschland vermittelt werden, gleichzeitig sollen sie auch erste Sprachkenntnisse erwerben.

Gestartet hat das BAMF sein neues Modellprojekt „Erstorientierung und Wertevermittlung für Asylbewerber“ bereits im September, seither werden in insgesamt 13 Bundesländern mehr als 50 Kurse angeboten. Die Schulungen richten sich an Menschen mit unklarer Bleibeperspektive, die weder aus einem Land mit hoher Schutzquote noch aus einem sicheren Herkunftsland stammen, also beispielsweise aus Afghanistan, Nigeria oder Pakistan. Für diese Menschen gab es bislang kein bundesweit einheitliches Angebot. Für bereits anerkannte Flüchtlinge und Asylbewerber im laufenden Verfahren, die eine Bleibechance von mehr als 50 Prozent haben, gibt es bereits entsprechende Integrationskurse. Zu dieser Gruppe gehören insbesondere Flüchtlinge aus Syren, Iran und Iraker sowie Eritrea.

In den Kursen des Modellprojekts sollen die Teilnehmer in 300 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten einen Überblick über das Leben in Deutschland bekommen und gleichzeitig erste Sprachkenntnisse erwerben. Ein besonderer Fokus liege auf den hiesigen Werten und Gepflogenheiten, so die BAMF-Vizepräsidentin Uta Dauke. „Frühzeitig und auf einfache Art werden im Unterricht Themen des Zusammenlebens behandelt, wie etwa Gleichberechtigung und Religionsfreiheit.“

Organisiert und angeboten werden die Kurse von drei verschiedenen Trägern: der Deutsche Angestellten-Akademie (DAA), der Johanniter-Unfallhilfe und dem Malteser Hilfsdienst. Alle drei Einrichtungen haben bereits langjährige Erfahrungen mit dem Thema „Integration von Flüchtlingen“ gemacht. Das Modellprojekt läuft bis Ende Januar 2017.

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